9 June 2020

Autor: Jean-Pierre Külling, Dietlikon, Schweiz

Gelassenheit - Eine Annäherung in fünf Schritten

Gelassenheit ist schwerer zu fassen als Quecksilber, aber wir erkennen sie, wenn wir sie vor uns sehen, und wir erkennen sie noch leichter, wenn sie fehlt. Sie mag ein Lebensziel sein, das manche nie erreichen. Wer aber versteht, was gelassene Menschen auszeichnet, worauf Gelassenheit beruht, der kann auf dem Weg dorthin jeden Tag ein Stück weiterkommen. Deshalb: eine Annäherung in fünf Schritten.

Schritt 1

Wer gelassen sein will, sollte seine Gefühle verstehen - aber nicht zu wichtig nehmen.


Schritt 2

Gelassenheit braucht Raum - und hat wenig mit Entspannung zu tun.


Schritt 3

Perfektionismus spornt zu Höchstleistungen an - kann aber auch tödlich sein.


Schritt 4

Gelassen kann nur sein, wer mit sich im Reinen ist.


Schritt 5

Gelassene Menschen wissen, wann es sich lohnt, sich aufzuregen.


Gelassenheit kann nicht erzwungen werden!

Gelassenheit ist kein Zustand, kein Gefühl, sondern eine philosophische Praxis, mehr Haltung als Handlung. Wir können Gelassenheit nicht herstellen - wir können sie nur einladen, indem wir unser Leben so denken und handeln, dass sich Gelassenheit einstellen kann. Aber je verbissener wir versuchen, sie zu erlangen, desto mehr entzieht sie sich uns.